Die Gemeinde Swisttal plant, zukünftig noch mehr Bauland auszuweisen. Die Fraktionen wurden aufgerufen, Strategien zum Erwerb von Bauland zu priorisieren.
Die BfS hat sich eingehend mit dem Thema beschäftigt. Es gibt eine Studie des Instituts „Empirica“ aus 2017, welche sich in Modellrechnungen bis in das Jahr 2030 damit beschäftigt, wieviel Wachstum an Wohneinheiten (Haushalten) es in Swisttal braucht, um eine gesunde Gemeindeentwicklung zu gewährleisten. Laut dem Institut ergibt sich ein Bedarf von 190 Wohneinheiten (Haushalten) bis 2030.
Die BfS hat dies mit den Wohneinheiten der heute schon geplanten Baugebiete verglichen und festgestellt: Swisttal weist mit den bereits geplanten Baugebieten mehr als 300 % der empfohlenen Wohneinheiten bis ins Jahr 2025 aus! Dies bedeutet auch, dass die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur wie Schulen, Kindergärten, Kanäle, Breitbandausbau, Verkehrskonzepte, etc. dann gleichermaßen erfolgen müsste.
Aus diesem Grund ist die BfS gegen eine weitere Ausweisung von Bauland und hält dies für verantwortungslos.
Wir sind der Meinung, dass die Infrastruktur erst dem jetzigen Bedarf angepasst werden muss, um den berechtigten Forderungen der Bürger und Bürgerinnen gerecht zu werden. Ebenso ist zuerst eine Innenraumverdichtung und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu realisieren.
Die Gemeinde Swisttal befindet sich bis 2023 in der Haushaltssicherung. Die Kosten für alle geplanten Projekte übersteigen heute schon unsere finanziellen Möglichkeiten und belasten den Steuerzahler. Die Erhaltung der Ortskerne sowie des Naherholungswertes in Swisttal stehen für uns eindeutig vor einem vermeintlichen Profitdenken der Gemeindeverwaltung Swisttal.
Wir machen uns dafür stark und widersprechen daher einer weiteren Ausweisung von Bauland aus ökonomischen und ökologischen Gründen.
Bürger für Swisttal (BfS)
Kommentar von Herrn Norbert Phiesel zu dem Thema (konnte aus techn. Gründen nicht direkt übernommen werden):
In der Stellungnahme der BfS wird eine Innenraumverdichtung angeführt! Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden das gerade unbebaute Innenräume wie Streuobstwiesen und Gärten erheblich den Lebenswert eines Dorfes ausmachen. Des weiteren wird durch solche Maßnahmen Flora und Fauna verdrängt! Wie aktuell im B-Plangebiet Od 15 Rober-Koch-Straße in Odendorf gehen ökologische Strukturen verloren. Die LANUV bewertet diesen Bereich mit 17700 Ökoeinheiten was nicht gerade wenig ist! Von daher geht bei solchen Maßnahmen nichts ohne ökologischen Ausgleich! Alles andere wäre Raubbau an der Natur und kontraproduktiv in Punkto Artenerhalt!